Der Tipp auf einen Blick
- eigene Jausenbox mitnehmen
- aus wiederbefüllbaren Kaffeebechern trinken
- stabiles, wiederverwendbares Geschirr verwenden
- Pause machen und das Essen mit richtigem Geschirr genießen
Einweg-Plastikteller und Plastikbesteck fürs schnelle Picknick, Einweg-Plastikbecher und Plastik-Boxen für Take-away Lebensmittel – sie alle sollen in Europa bald der Vergangenheit angehören. Das wurde in der EU-Richtlinie zur Verringerung von Einwegplastik festgelegt. Und was sind die besten Alternativen?
Es ist natürlich bequem: Nach dem Essen einfach das G’schirr wegwerfen, so erspart man sich die Abwascherei. Zuhause kommen zum Glück noch die wenigsten auf diese Idee. Unterwegs haben wir uns aber schon daran gewöhnt. Das Take-away-Geschirr und der Einweg-Picknickteller sind schnell weggeworfen, aus den Augen - aus dem Sinn. Trotzdem: es geht auch mit weniger Abfall und mit mehr Stil.
Recycling ist ja prinzipiell eine gute Sache, aber oft wird dabei vergessen, was beim Thema Abfall am wirkungsvollsten ist: die Abfallvermeidung. Recycelt werden sollten vor allem jene Abfälle, die sich nicht leicht vermeiden lassen. Abfallvermeidung heißt bei Geschirr und Take-away-Verpackungen: Wiederverwendbares Geschirr vor Ort nutzen, Mehrwegsysteme verwenden, selbst Zubereitetes mitbringen oder Lebensmittel wählen, die keine Verpackung brauchen.
Manchmal hat man’s eben eilig und entscheidet sich für den schnellen Happen unterwegs. Aber oft zahlt es sich aus, sich ein bisserl Zeit zu nehmen, sich hinzusetzen und das Essen auf einem „echten“ Geschirr in Ruhe zu genießen. Vielleicht nutzt man die Entschleunigung auch gleich für einen kleinen Plausch, einen Blick in die Zeitung oder einfach zum Durchatmen. Für die schönen Dinge soll man sich schließlich ruhig mehr Zeit nehmen. Und ein gutes Essen gehört da definitiv dazu.
Wer sein eigenes Geschirr mithat, ist nicht aufs Wegwerfgeschirr angewiesen. Die meisten Gastronomiebetriebe füllen auf Anfrage gerne Essen in selbst mitgebrachte Behälter. Und das ist nicht nur für unterwegs praktisch – auch wenn beim Essen im Restaurant was übrigbleibt, ist das zu schade zum Wegwerfen. Wer eine Mehrwegbox dabei hat, kann Reste bequem für später einpacken. Bei heißen Lebensmitteln oder Getränken ist auch die Warmhaltefunktion nicht unwesentlich – auch da ist ein echter Thermobehälter jedem Wegwerfbehälter weit überlegen. Besteck gibt es auch in praktischen und kompakten Varianten für unterwegs, meist als „Campingbesteck“ betitelt.
Auch in den meisten Lebensmittelgeschäften kann man mittlerweile wieder problemlos Feinkost-Waren in den eigenen Behälter füllen lassen.
Mehr Informationen zu Mehrweg-Take-Away-Möglichkeiten auf www.umweltberatung.at/take-away-ohne-muell
Dass man auch unterwegs mal was essen will, kommt eigentlich selten überraschend. VorausdenkerInnen sind da im Vorteil und nehmen den Snack ihrer Wahl gleich von z’Haus im eigenen Mehrweggeschirr mit. Vom frischen Müsli oder Salat bis zum auf Vorrat gekochten Essen – vieles eignet sich als gesunde Fastfood-Alternative ohne Müll.
Nicht alles, was man unterwegs isst, braucht eine Verpackung. Vom Kipferl bis zur Käsesemmel – vieles lässt sich auch mit bloßen Händen genießen. Allerdings muss man extra dazusagen, dass man keine Verpackung möchte – das gehört für ambitionierte AbfallvermeiderInnen zur Routine.
Eine interessante Variante ist auch die essbare Verpackung – wobei die wohl erst dann Sinn macht, wenn man sie nicht nur essen kann, sondern sie auch so schmeckt, dass man sie gerne essen möchte – zum Beispiel die Eistüte.
Wäre es nicht schön, mit dem praktischen Wegwerfgeschirr einfach weiterzumachen und es zu etwas Umweltfreundlichem zu verwandeln? Biologisch abbaubar, biologisch produziert, aus Recyclingmaterial oder einfach nur recycelbar – das Angebot an Alternativen zu herkömmlichem Plastik-Wegwerfgeschirr ist verlockend. Doch wirklich umweltfreundlich ist nur wiederverwendbares Geschirr.
Für Geschirr aus nachwachsenden Rohstoffen wie Biokunststoff (vor allem PLA), Papier und Pappe (Frischfaser oder Recycling), und „Naturmaterialien“ wie Palmblätter, Zuckerrohr, Holz, Bambus und Weizenkleie ist eine allgemeine ökologische Beurteilung angesichts der Vielfalt schwierig. Je mehr der folgenden Fragen Sie eindeutig mit „Ja“ beantworten können, desto besser wird die ökologische Bewertung ausfallen:
Und Vorsicht! Bei einigen Produkten aus Naturmaterialien wurden in Tests Schadstoffe, Schimmel und Pestizidrückstände gefunden.
Einweg-Geschirr aus alternativen Materialien hat in Aspekten wie Abbaubarkeit, und einsatz von nachwachsenden Rohstoffe und Recyclingmaterial Vorteile gegenüber „herkömmlichem“ Einweg-Plastikgeschirr. In vielen Fällen lässt sich das Wegwerf-Geschirr aber auch ganz vermeiden und durch langlebige Lösungen wie eigenes Geschirr und Mehrwegsysteme ersetzen. Das ist ganz klar die bessere Variante, denn: Alle Verpackungen werden mit Material- und Energieaufwand hergestellt – auch wenn sie noch so „bio“ oder „kompostierbar“, „natürlich“, „nachwachsend“ oder „recyclebar“ sind.
Und eines ist auch noch wichtig: Bei einer umweltfreundlichen Mahlzeit kommt’s natürlich nicht nur auf die Verpackung an, sondern schon auch auf den Inhalt. Infos zur umweltfreundlichen Ernährung gibt’s auf www.umweltberatung.at/ernaehrung.
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