
Verwendung des Gierschs in der Küche
Der Gewöhnliche Giersch (Aegopodium podagraria) ist eine echte Wildgemüse-Delikatesse. Die jungen, zarten Blätter lassen sich ab dem zeitigen Frühjahr bis in den Herbst ernten. Sie eignen sich hervorragend für Salate, Wildkräuterpesto, Suppen oder als Spinatersatz. Auch gekocht in Aufläufen oder als Füllung für Teigtaschen macht Giersch eine gute Figur. Sein Aroma erinnert an eine Mischung aus Petersilie und Karotte.
Inhaltsstoffe des Gierschs
Giersch ist reich an gesunden Inhaltsstoffen:
- Vitamin C – stärkt das Immunsystem
- Vitamin A – wichtig für Haut und Sehkraft
- Kalium und Magnesium – für Nerven und Muskeln
- Eisen – unterstützt die Blutbildung
- ätherische Öle und Flavonoide – wirken entzündungshemmend und antioxidativ
Aussehen des Gierschs
Giersch bildet dichte, bodennahe Bestände und besitzt dreigeteilte, gesägte Blätter. Die weißen Blüten erscheinen ab Mai in typischen Doldenblütenständen. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal ist der kantige Stängel sowie der „drei drei drei“-Merkvers: dreikantiger Stängel, dreizählig gefiederte Blätter, dreiteilig zusammengesetzt.
Beim Sammeln ist Vorsicht geboten
In der Natur gibt es einige sehr giftige Doppelgänger – wie der Gefleckte Schierling (Conium maculatum) oder die Hundspetersilie (Aethusa cynapium). Vor dem Sammeln sollte man sich daher gut über die Unterscheidungsmerkmale informieren.
Lebensraum und Ökologie
Giersch wächst gerne an Waldrändern, in schattigen Gärten, unter Sträuchern und an Wegrändern. Er ist ein wichtiger Bestandteil der heimischen Flora und bietet Nektar für zahlreiche Insekten. Ganze 31 Wildbienenarten und 84 Schwebfliegenarten nutzen seine Blüten als Nahrungsquelle. Auch Käfer und Schmetterlinge profitieren von seinem dichten Blätterdach.
Vorkommen des Gierschs
In Wien findet man Giersch häufig in naturbelassenen Parks, an Gebüschrändern und in schattigen Gartenbereichen. Er breitet sich bevorzugt über Rhizome aus und kann ganze Flächen besiedeln – was ihn in der Natur zu einem wertvollen Bodendecker macht.
Erntezeit des Gierschs
Die beste Erntezeit ist im Frühling, wenn die jungen Blätter frisch austreiben. Sie sind dann besonders zart und aromatisch. Auch später im Jahr kann man nach neuen Austrieben suchen. Regelmäßiges Schneiden fördert frischen Wuchs.