Klimafreundlich Bauen und Sanieren

5 Klimatipps rund ums Bauen und Sanieren: Der Standort ist die wichtigste Entscheidung fürs Klima.

Mischmaschine auf Baustelle

In Österreich wird viel gebaut und saniert. Vorsicht: Das beste Passivhaus wird zur Energieschleuder, wenn es entlegen steht und täglich viele Autokilometer zurückgelegt werden müssen.

1. Tipp: Der Standort ist ausschlaggebend fürs Klima

  • Wählen Sie den Standort sorgfältig aus. Denn eine gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist nötig, um tägliches Autofahren zu vermeiden. 
  • Vergessen Sie nicht, dass der Fahrtweg für Sie und alle MitbewohnerInnen berechnet werden muss. Die Klimabilanz verschlechtert sich sehr schnell, wenn bei einem schönen, neuen Haus im Speckgürtel einer Großstadt täglich einige Autofahrten für mehrere Familienmitglieder durchgeführt werden müssen. 

2. Tipp: Sanierung alter Häuser ist sinnvoll

  • Wer ein altes Haus thermisch saniert anstatt ein neues zu bauen, spart wertvolle Rohstoffe.
  • Werden nachwachsende Dämmstoffe und Materialien verwendet, verringert das Umwelteinwirkungen noch mehr. 

3. Tipp: Reihenfolge bei der Sanierung beachten

Wenn Sie ein Haus sanieren, achten Sie auf die richtige Reihenfolge der Maßnahmen:

  • zuerst dämmen
  • dann erst die Heizung tauschen - sie kann nach dem Dämmen kleiner dimensioniert werden

DIE UMWELTBERATUNG bietet Beratung zu Sanierung und Neubau an: www.umweltberatung.at/bauberatung

4. Tipp: Mehr grün ist besser fürs Klima

Die Anzahl der Hitzetage wird steigen. Planen Sie daher möglichst viele Pflanzen ein.

  • Planen Sie begrünten Boden: Denn Beton, versiegelte Terassenböden und Wege erhitzen die Luft. Sie unterstützen damit den Bodenschutz. Derzeit ist Österreich trauriger Spitzereiter in Europa bei der Bodenversiegelung. Mehr dazu unter www.umweltberatung.at/boden.  
  • Grüne Fassaden kühlen und schützen die Wand, wenn sie richtig gemacht sind. Mehr dazu unter Vorteile der Fassadenbegrünung 
  • Dachbegrünugen haben einen dämmenden Effekt und regulieren Temperaturen. Mehr dazu unter Vorteile der Dachbegrünung
  • Setzen Sie große Bäume! Sie spenden dem Haus Schatten, sind außerdem die Lunge der Erde und speichern Kohlendioxid. Mehr dazu unter Niedrige Temperaturen durch Grünraum

5. Tipp: Beziehen Sie Strom aus erneuerbaren Energieträgern

TIPP 5: Ökologischen Strom beziehen

Es ist nicht egal, woher Sie Ihren Strom beziehen. Ökostromanbieter verkaufen Strom aus erneuerbaren Energiequellen. „Herkömmliche" Stromanbieter hingegen haben Atomstrom und bzw. oder Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken im Strommix. Grünstromanbieter finden Sie auf der Website des Österreichischen Umweltzeichens.


Zahlen, Daten, Fakten

Zum Sanieren und Bauen werden viele Rohstoffe und Energie gebraucht. Wird auf nachwachsende Rohstoffe und klimafreundliche Heizsysteme gesetzt, wirkt sich das sehr positiv auf geringere CO2-Emissionen und Umweltbelastungen aus.

Klimabelastung durch den Arbeitsweg

Beispiel: Klimabelastung durch den Arbeitswegvon 20 km mit verschiedenen Verkehrsmitteln für 1 Person in einem Jahr  (210 Arbeitstage) - vereinfachte Berechnung mit nur einem Fahrzeug. Datenbasis VCÖ, Berechnung DIE UMWELTBERATUNG 2019

Fahrzeug Auswirkung für 1 Person im Jahr
mittelgroßer PKW (Benzin) 1957
mittelgroßer PKW (Diesel) 1478
PKW (Elektroantrieb) 806
Linienbus 722
Straßenbahn und U-Bahn 386
Bahn (ÖBB) 143

Angaben in kg CO2-eq (Kohlendioxid-Äquivalente), für 2x20 km Arbeitsweg

Klimabelastung vor und nach der thermischen Sanierung eines Hauses

Unsaniert: Heizwärmebedarf 150 kWh/m2 im Jahr 77.250
Saniert: Heizwärmebedarf 50 kWh/m2 im Jahr 25.750

Eine thermische Sanierung würde zwei Drittel Kohlendioxid-Äquivalente einsparen (Angaben in kg CO2-eq) Die Zahlen beziehen sich auf ein Einfamilienhauses mit 150 m2 Wohnfläche und Gasheizung.

Klimabelastung durch Ölheizung und Biomasseheizung im Vergleich

Biomasseheizung 810
Ölheizung 30.285

Angaben in kg CO2-eq. Durch den Austausch der Heizung würden jährlich 29.475 kg CO2-eq (Kohlendioxid-Äquivalente) eingespart werden, das entspricht rund 97 %.
Die Zahlen wurden für ein 150 m² großes Haus mit einem Heizwärmebedarf von 9.000 kWh für ein Jahr berechnet.

Quelle: Umweltbundesamt CO2-Rechner

Weitere Informationen

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