Der Trend zur Verpflegung unterwegs hat in den vergangenen Jahren zu zunehmenden Abfallmengen durch Einweg-Take-Away-Verpackungen geführt. Laut einer Studie des Umweltbundesamts verursacht im Schnitt jeder österreichische Haushalt pro Jahr 7,4 kg Abfall nur aus Einweggeschirr. In Deutschland hat sich der Verbrauch von Einweg-Take-away in den letzten 10 Jahren um das zehnfache gesteigert - ähnliche Werte werden auch in Österreich angenommen.
Darüber hinaus zählen To-Go-Verpackungen zu den häufig „gelitterten“ Gegenständen, werden also oft im öffentlichen Raum bzw. in der Natur achtlos weggeworfen.
Take-away im Mehrweg-Behälter
Das Wiener Start-Up Skoonu und das deutsche Unternehmen Vytal bieten nachhaltige Mehrweg-Geschirrsystem für die Gastronomie an, mit dem Ziel Kunststoffverpackungen bei Take-Away und Essenslieferungen zu vermeiden. So erhält man bei den Partnerlokalen auf Anfrage das Essen in Mehrweggefäßen aus Edelstahl oder Kunststoff statt in Einwegverpackungen.
Neben der professionellen Lösung auf der Anbieterseite, kann auch einfach selbst ein Mehrwegbehälter mitgebracht und befüllt werden. Ein Behälter soll einfach stabil, auslaufsicher, groß genug und gut auswaschbar sein. Und idealerweise einer, den man gern am Morgen in die Tasche steckt. Das kann ein Mehrweg-Kunststoffbehälter sein, zB aus PBT (Polybutylenterephthalat) oder PP (Polypropylen), oder auch eine Tiffin-Box aus Edelstahl oder Emailgeschirr. Thermosbehälter eignen sich um Speisen oder Getränke auch für längere Zeit warm zu halten. Bei PP-Behältern ist ab der 18. Nutzung von einer Einsparung gegenüber der Einwegvariante aus Polystyrol auszugehen. D.h. wird der Mehrwegbehälter mehr als 18 mal verwendet, so wird die Umwelt weniger belastet als wenn Einweggeschirr benutzt wird.
Die meisten Gastronomiebetriebe füllen auf Anfrage gerne Essen in selbst mitgebrachte Behältnisse. Fragen Sie beim jeweiligen Gastrobetrieb vor der Bestellung nach, ob sie das Essen im selbst mitgebrachten Behälter mitnehmen können. In Wien können Takaway-Anbieter auch an den Stickern der Stadt Wien erkannt werden.Je höher die Nachfrage ist, desto mehr Betriebe werden diese Möglichkeit auch von selbst anbieten! Essenslieferung und Take Away im Mehrweggeschirr gibt es in Wien bei den Partnerbetrieben von www.skoonu.com und vytal.org.
Auch wenn man nicht unterwegs, sondern direkt im Gasthaus isst, ist es immer praktisch ein Behältnis dabeizuhaben. Schließlich sind die Portionen manchmal doch zu groß - mit einer Essensbox kann man sich bequem einen Snack für später einpacken und dadurch auch noch Lebensmittelabfälle reduzieren.
Kaffee und Co. unterwegs umweltfreundlich genießen
Auch für den klassischen Einweg-To-Go-Getränkebecher gibt es mittlerweile einfache und praktische Alternativen. Um hier Verpackungsmüll zu vermeiden, kann man entweder seinen eigenen mitgebrachten Mehrwegbecher befüllen lassen oder eines der immer beliebter werdenden Mehrweg-Pfandsysteme für To-Go-Getränke in Österreich nutzen. In Wien und in einigen anderen österreichischen Städten haben sich diese bereits gut etabliert. Weitere Informationen zu den verschiedenen Anbietern von Mehrweg-Pfandsystemen für Getränke unterwegs und alle Links dazu findest du hier.
Verpackungsmüll vermeiden beim Einkaufen
Auch an der Feinkosttheke im Lebensmittelgeschäft ist es oft möglich, sich Wurst, Käse etc. in selbst mitgebrachte Boxen füllen zu lassen, insbesondere in den kleinen Läden aber inzwischen auch in vielen größeren Supermärkten. Der Biomarkt Denns bewirbt explizit die Möglichkeit, Frischwaren in allen Filialen auch in mitgebrachte Behältnisse zu füllen. Spar und Rewe ermöglichen seit Mitte 2019 die Abgabe in selbst mitgebrachte Boxen. Für Obst und Gemüse sind wiederverwendbare Gemüsesackerl die ideale Lösung zur Abfallvermeidung und werden auch zunehmend im Handel angeboten. Auch beim Getränkekauf kann durch den Griff zur Mehrwegflasche viel Verpackungsmüll eingespart werden. Einige Geschäfte haben sich auf möglichst verpackungsfreie Produkte spezialisiert und bieten ein breites Sortiment an offenen Waren bzw. Produkten in Mehrwegverpackungen. Eine Übersicht solcher Geschäfte finden Sie im Einkaufsführer von animal.fair und auf der Website von Zero Waste Austria.